cbl-Newsletter 1/2024

Dank der Vielfalt der Modelle von Hedi Kyle wird unser Horizont noch mehr erweitert. Historische Techniken werden erforscht; wir wechseln den Blickwinkel, um die Vorgehensweise neu zu betrachten. Wie reichhaltig die Möglichkeiten und Entwicklungen dieser Arbeiten sind, möchten wir hier im 4. Teil dieser Serie zeigen.
Dank der Erscheinung ihres lang erwarteten Fachbuches, ein absolutes Muss in unserem Bücherregal, erweitert sich die Vielfalt ihrer Modelle und wir freuen uns, Ihnen auch den 5. Teil zu diesem Thema anbieten zu können. Programm des Kurses sind weitere, spielerische Faltobjekte, rund um das Buch und dreidimensionale Formen, sowohl technisch wie kreativ zu erlernen und Schritt für Schritt in die Praxis umzusetzen. Hedi Kyle lässt ihrer Fantasie freien Lauf, die einfach ansteckend ist!
Ziel des Kurses ist es, weitere Techniken von Hedi kennenzulernen, zu erlernen und ganz persönlich neu zu interpretieren.

Tauchen Sie mit Bastien Conus (www.suminagashi.ch / @bababathings) in die Welt der Kunst der schwimmenden Tinte, der Suminagashi, ein.

Suminagashi (墨流し- "fliessende Tinte") ist der Vorläufer aller Praktiken mit marmorierten Papieren. Nach einer historischen und technischen Einführung haben Sie die Gelegenheit, mit verschiedenen Tinten und Papiersorten im Austausch mit anderen Teilnehmern und der eigenen Neugier zu experimentieren. Mit grosser Wahrscheinlichkeit, werden Sie auch Ihre persönlichen Entdeckungen machen. In einer Wanne, wird die Tusche auf der Wasseroberfläche aufgetragen und dann auf das Papier transferiert, von welchem magische, kreative Momente ausgehen, die zur Kontemplation und zum Loslassen einladen.
Am Ende des Kurses werden die Teilnehmenden ihre eigene Kreation mit nach Hause nehmen.

Es gibt im Wesentlichen zwei Arten von handelsüblichen Taschenbucheinbänden: solche, die aus Einzelblättern bestehen und klebegebunden sind und die anspruchsvollere Art mit gehefteten Lagen. Beide weisen einen geraden Buchrücken auf und einen Papierumschlag der direkt am Rücken befestigt wurde.
Bei nicht gehefteten Taschenbüchern löst sich der Leim mit der Zeit und die Seiten beginnen herauszufallen. Auch die Buchrücken werden konkav. Geheftete Taschenbücher sind widerstandsfähiger, verändern aber trotzdem ihre Form. Die hier vorgestellten Methoden versuchen nicht, eines dieser Probleme zu beheben, sondern die Gebrauchsfähigkeit zu erhöhen, indem das Anbringen einer Hülse den verformten Buchrücken verdeckt und ihn zugleich stabilisiert und somit für eine sichere Befestigung des Umschlags sorgt.
Alle Varianten haben zweilagige Umschläge, um sie robuster zu machen; die zwei Lagen bieten ausserdem eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten. Die Umschläge werden direkt auf eine Hülse geklebt, die aus den Vorsatzpapieren gebildet wird. Die Kombination aus Hülse/Umschlag kann variieren und hängt davon ab, ob der Textblock aus geleimten Einzelblättern oder gehefteten Lagen besteht.
Das Papier für den Umschlag sollte eine höhere Papiergrammatur aufweisen, in diesem Kurs wird dafür Hadernpapier (Zaansch bord) verwendet. Die Verwendung von Shirting (Fraynot) als Hinterklebung des Buchrückens verstärkt die Scharniere und die Heftung. Die Papierüberzüge können schlicht bis aufwendig sein, sollten aber die Art des ursprünglichen Taschenbuches belassen. Diese Methode soll eine schnelle und attraktive Möglichkeit sein, alte Taschenbuch-Favoriten neu zu interpretieren.